Samstag, 7. April 2007

Spanien part 1

1. April 2007

Es ist soweit, ich breche um 15 Uhr auf um ein neues Land zu entdecken: Spanien!
Ich checke ein gegen 16 Uhr und trinke dann mit Thea am Flughafen noch einen Kaffee. Ca. 17 Uhr betrete ich dann die Wartehalle um bald an Bord gehen zu können. Ich beobachte die Menschen, die das Flugzeug verlassen, in das ich einsteigen soll. Es gibt Probleme mit der Reinigung des Fliegers und so kann ich erst gegen 18.05 Uhr das Flugzeug betreten (zu dieser Zeit sollten wir starten). Es gibt einige Durchsagen des Kapitäns (der aussieht, als hätte er gerade seine Lizenz erhalten) und angeblich ist das Flughafenpersonal wegen der Osterferien unterbesetzt, so dass wir erst um kurz vor sieben starten können...das fängt ja schon gut an... Ich fliege sowieso schon ungern und dann sowas.
Der Flug verläuft ruhig, ich esse ein vegetarisches Sandwich und lese die meiste Zeit. Um 21.45h landen wir in Malaga und bis ich mein Gepäck habe ist es kurz nach 22h.
Ich freue mich wahnsinnig, Tina zu sehen (die mit einer Freundin am Flughafen wartet), doch die Freude endet, als die beiden mir mitteilen, dass der letzte Bus nach Granada wohl soeben abgefahren ist. Wir fahren mit einem Bus in die Innenstadt zur Éstation de Autobuses und stellen fest, dass der nächste Bus erst am nächsten Morgen um 7 Uhr fährt...verdammt!...Nach einigem Hoffen und Bangen ist es Gewissheit: Wir müssen die Nacht dort verbringen. Wir gehen eine Pizza essen und erkundigen uns was ein Hotelzimmer kosten würde, dann beschließen wir, wieder zum Busbahnhof zu gehen. Gegen 1 Uhr schließen sie hier die Tore und nur Leute, die bereits ein Busticket besitzen, dürfen im Warteraum bleiben. Wir haben keines und nerven den Sicherheitsmann, bis er Mitleid hat und wir bleiben dürfen.

2. April 2007

Die Nacht ist kalt, es regnet und wir sind müde, aber gemeinsam mit 10 anderen Menschen kriegen wir die Zeit irgendwie rum (wir singen und bringen die Spanier zur Weißglut, was uns egal ist).
Als wir um 7 Uhr im Bus sind, sind wir so erschöpft, dass wir sofort alle einschlafen und erst nach 1,5h in Granada wieder aufwachen (inzwischen ist es hell geworden und die Sonne scheint). Wir fahren mit einem anderen Bus quer durch die Stadt und kommen schließlich gegen halb 10h im Appartement an. Tina zeigt mir schnell alles und wir gehen schlafen. Als wir um 16h aufstehen sind wir groggy und hängen eine Weile herum ehe wir uns aklimatisiert haben. Nach einer eiskalten Dusche (die Therme ist kaputt) bin ich wieder munter und koche für die anderen (Tina und 2 andere deutsche Mädels) Nudeln mit Mäcke-Spezial-Tomatensoße, die mir trotz spanischen Zutaten ganz gut gelingt. Wir schauen einen amerikanischen DVD-Film, der deutsch synchronisiert ist und sitzen alle eng um einen Tisch herum unter dem sich eine Art Heizlüfter befindet (unter einem Tischtuch, mit dem man sich zudeckt). In der Wohnung gibt es keine Heizungen, nur Heizlüfter, was bei max. 10°C Außentemperatur und Fliesen drinnen schon ziemlich unangenehm ist. Im Laufe des Tages ist das Wetter schlecht geworden, es ist bewölkt und regnet die meiste Zeit. Trotzdem beschließen wir gegen 21h nochmal raus zu gehen um wieder einen normalen Tagesrhythmus zu bekommen. Wir gehen ins "Zaidin Cafe" (was die anderen schon liebevoll "Crèpes-Bar" genannt haben), hier bekommt man wie fast überall zu einem Erfrischungsgetränk ein Tapas automatisch dazu. Ich esse mein erstes Tapas Tortilla und beschließe, dass ich das in den nächsten Tagen noch öfter essen muss (es handelt sich um ein belegtes Brot mit einem Kartoffel-Ei-Omlette und Mayonaise drauf, ungewohnt, aber lecker). Die drei Mädels berichten mir von ihren Erfahrungen der letzten Wochen und wir spielen eine Runde Karten. Wieder zu hause erzählen wir uns noch eine Weile Neuigkeiten und gehen gegen 2 Uhr schlafen.

3. April 2007

Ich wache gegen 11 Uhr auf und muss dringend mal wohin. Die Toilette ist neben Tina's Zimmer und die Spülung kann man im ganzen Haus hören. Das Wasser in Spanien ist stark verchlort und lässt mich beim Zähneputzen würgen, aber man gewöhnt sich ja bekanntlich an fast alles.
Die Dusche heute ist wieder kalt und ich spüre wie meine Haut vom Chlor austrocknet. Während Tina und Nora sich fertig machen koche ich noch einmal Nudeln mit Tomatensoße und nach dem Mittagessen brechen wir auf in die Innenstadt. Es findet ein Umzug statt (es ist ja semana santa, also Osterwoche), wir beobachten die merkwürdige Prozedur und staunen nur.




































Es gibt einen "Wagen" mit einer Mariafigur drauf und vielen Blumen und Kerzen, dieser wir von ca.20 Frauen getragen.


















Außerdem laufen viele Menschen so herum, dieser trägt violett, andere trungen blau oder rot, auch schwarz war vertreten. Dies ist hier Tradition und soll die Reinheit verkörpern, was die Farben im Einzelnen bedeuten konnte uns keiner sagen.
Ich finde das Ganze etwas beängstigend.















Dieser "Wagen" befindet sich weiter vorne und stellt die Kreuzigung Jesus dar, er wird von ca. 20 Männern getragen. Zwischendurch stellen sie die Wagen immer wieder ab, sie sind merklich schwer und wenn sie sie wieder anheben wird vom Publikum applaudiert. Zuschauer bekreuzigen sich immer wieder und fassen die Wagen an, was wohl irgendwie heilig sein muss. Genaue Erklärungen kann uns keiner geben, alle sprechen von Tradition. Wir schauen uns das Ganze eine Weile an und beschließen dann weiter zu gehen. Diese und ähnliche Prozessionen finden hier die ganze Woche statt.

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